VILLA DU DOCTEUR MAIREVILLA DU DOCTEUR MAIRE
©VILLA DU DOCTEUR MAIRE|Cindy Michaud
PARENTHESEN

GOTHIQUE

Samuel Henriquet (1848-1921)

Samuel Henriquet, hätte am Himmel der Literatur oder der Architektur glänzen können, wenn seine Zukunft nicht durch eine apathische Reaktion seiner Leser und durch seine Unfähigkeit, seine beruflichen Verpflichtungen als Architekt klar zu verwalten, vereitelt worden wäre. Eine zwiespältige Persönlichkeit, deren architektonisches Werk mit neogotischer Inspiration immer wieder für Überraschungen sorgt. Von seiner Zeit in Vichy bleibt die Spur einer neogotischen Architektur, die zwar nicht aus der Fülle der Stile der Stadt heraussticht, aber dennoch überraschend ist.

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der protestantische Tempel

10, rue Max Durand-Fardel

Der Tempel in der Rue Durand-Fardel wurde teilweise von den britischen Kurgästen finanziert, die Vichy besuchten, und übernahm die Codes des anglikanischen Tempels und insbesondere den Stil der Senkrechtgotik, der in Frankreich nicht existierte. Diesen Stil erkennt man an den fast flachen Gewölben, die von fächerförmig gerippten Säulen getragen werden. Im Inneren der Kirche darf nichts die Suche der Gläubigen stören. Es gibt keine majestätischen Altäre, sondern nur eine Kanzel.

Sie ist nur mit den Evangelien von Markus (Nächstenliebe) und Johannes (Gnade Gottes) geschmückt und überragt einen einfachen Holztisch, auf dem die Evangelien, das Brot für die Kommunion und ein leeres Kreuz liegen. Dieses Kreuz trägt nicht mehr den Leib Christi. Er ist auferstanden…

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Das Haus des Dr. Maire

11, quai d'Allier

Ob es an ihrer Lage, ihrer imposanten Silhouette oder ihrem besonderen Stil liegt, die Villa des Dr. Maire ist ein Wahrzeichen der Stadt. Diese große, 1911 erbaute, neogotisch inspirierte Villa am Ufer des Allier in der Nähe der Rotonde zeichnet sich durch spektakuläre architektonische Elemente aus. Die sechsstöckige Villa von Dr. Maire hat einen trapezförmigen Grundriss und weist sowohl bei den Erkern als auch bei den Loggien eine sehr große Vielfalt an historischen Stilen auf. Der Eckturm (Quai d’Allier und Rue du Golf) mit einem Wehrgang mit gekrönten Maschikulis ist ein Beispiel für diesen Eklektizismus. Im Inneren zeugt ein überschwängliches Dekor mit einem riesigen Kamin, der mit mandelgrünen Akanthusblättern und vergoldeten Schnecken verziert ist, von einer großen geistigen Offenheit. Als Gegenpol zu den geradlinigen Formen, die die Architektur der Vorkriegszeit prägten, hätte die Villa des Dr. Maire den ungezügelten Stil der zeitgenössischen Architektur inspirieren können.

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